Schildkröten im Spessart
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Paarung + Eiablage
Paarung & Eiablage

Schon kurz nach dem Ende der Winterstarre beginnt im Frühjahr die Paarungszeit der Landschildkröten.
Das Männchen verfolgt das Weibchen und versucht durch Rammstöße, das Weibchen zum Stillstand zu bringen. Manche Männchen gehen dabei äußerst aggressiv vor und beißen die Weibchen sogar. Das konnte ich bei unseren Tieren glücklicherweise noch nicht beobachten. Doch auch die Rammstöße sind nicht zu unterschätzen und können Panzerverletzungen verursachen! Deshalb ist es sehr wichtig mehrere Weibchen pro Männchen in einer Gruppe zu halten.



Wenn das Weibchen still hält, reitet das Männchen auf und es kommt zu Paarung, wobei das Männchen mit weit geöffnetem Maul Laute von sich gibt.

Zwei bis dreimal pro Jahr legen die Weibchen Eier. Dabei kann ein Gelege etwa 4-8 Eier enthalten. Je nach Witterung findet Ende April bzw. Anfang Mai die erste Eiablage statt. Ich merke meinen Tieren schon ein paar Tage vorher an, dass sie nervös werden. Sie fressen weniger und laufen den ganzen Tag herum, auf der Suche nach dem perfekten Eiablage-Platz. Ich konnte dabei schon beobachten, wie sie mit ihrem Kopf den Boden abtasten, um die Temperatur zu fühlen. Manchmal werden sogar Probe-Löcher gegraben.



Meine Schildkröten haben im Gehege mehrere Legehügel zur Verfügung. Wenn ich merke, dass eine Eiablage bevorsteht, gieße ich die Hügel mehrmals täglich, da ich festgestellt habe, dass ein leicht feuchter Untergrund bevorzugt wird. Trotzdem werden manchmal die unmöglichsten Stellen den Legehügeln vorgezogen...

Wenn das Weibchen den perfekten Platz gefunden hat, beginnt das Ausheben der Grube. Das geschieht mit den Hinterbeinen und kann gerne mal 1-2 Stunden dauern.



Nachdem die Grube tief genug ausgehoben ist, legt das Weibchen die Eier und platziert diese mit den Hinterbeinen in der Grube. Es ist immer wieder faszinierend, mit anzusehen, mit welcher Geduld die Eier abgetastet und verschoben werden.

Wenn alle Eier ihren Platz gefunden haben, verschließt das Weibchen die Grube wieder. Dabei wird mit den Hinterbeinen die Erde wieder zurück in das Loch geschoben. Die Schildkröten nehmen sich auch für diesen Vorgang sehr viel Zeit und verschließen die Grube mit viel Sorgfalt. Wenn man das Weibchen nicht beim Eierlegen "ertappt" hat man meist keine Chance mehr, eine bereits verschlossene Grube im Nachhinein zu erkennen.

Manche Schildkrötenhalter entnehmen die Eier schon, bevor das Weibchen die Grube wieder verschlossen hat. Ich möchte die Tiere jedoch nicht bei diesem Vorgang stören. Deshalb lasse ich sie die Grube erst vollständig verschließen und warte, bis sie weiterziehen, bevor ich die Eier entnehme.

Die Weibchen sind nach der Eiablage immer sehr erschöpft. Die Beine zittern regelrecht vor dieser Anstrengung. Das Tier zieht sich nun unter einen Strauch zurück und erholt sich.



Dann beginnt meine Arbeit. Ich öffne die Grube und entnehme die Eier. Hierbei ist darauf zu achten, dass man die Eier nicht dreht. Man kann bei Bedarf die Oberseite mit einem Bleistift markieren. Anschließend setze ich die Eier in die vorbereiteten Schälchen, welche mit Substrat gefüllt sind.



Zum Ausbrüten verwende ich einen Inkubator der Firma Jäger. Hierbei ist es sehr wichtig, auf die korrekte Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu achten, weil es sonst zu Rissen oder Schimmelbildung kommen kann. Die Bruttemperatur von Landschildkröten beeinflusst die Geschlechtsentwicklung des Embryos im Ei. Bei niedrigen Temperaturen schlüpfen vermehrt Männchen, bei höheren Temperaturen eher Weibchen. Da man in einer Gruppe mehrere Weibchen auf ein Männchen braucht, sind weibliche Tiere sehr gefragt und die meisten Züchter sind bemüht "auf Weibchen" zu brüten, d.h. eine möglichst hohe Bruttemperatur zu verwenden. Eine zu hohe Temperatur führt jedoch zu Anomalien, bis hin zu Behinderungen. Außerdem hat jede Unterart (je nach Herkunft) auch unterschiedliche Temperaturvorgaben. Wie ihr seht, bewegt man sich hier auf einem sehr schmalen Grad, die optimale Temperatur einzustellen. Die Eier meiner maurischen Landschildkröten bebrüte ich mit 32°C. Das ist etwas höher, als bei den Griechen, da die Mauren aus wärmeren Herkunftsgebieten kommen. 

Vernichtung von Eiern:

Auch das gehört leider zu den Aufgaben eines verantwortungsvollen Züchters: Eier zerstören. Schildkröten legen 2-3 mal im Jahr Eier. Pro Gelege sind es 4-8 Eier. Bei mehreren Weibchen kommt man so schnell auf weit über 50 Eier pro Jahr!! Es ist sehr schwierig, geeignete Abnehmer zu finden, bei denen die Tiere ein artgerechtes Leben führen können. Außerdem sind die Auffangstationen und Tierheime voll von Schildkröten, die ein Zuhause suchen. Deshalb ist es wichtig, dass man einschreitet und nicht sinnlos vermehrt!!



Ich brüte nicht jedes Jahr Eier aus und wenn, dann nur in einer angemessenen Anzahl. Der Rest der Eier wird kurz nach der Eiablage vernichtet, noch bevor die Entwicklung einsetzt. Die Eier in der Erde zu belassen ist übrigens keine gute Idee: Die Temperaturen reichen in unseren Breitengraden meistens nicht aus und so kann es passieren, dass ein halb entwickelter Embryo im Ei abstirbt. Falls es doch mal zu einer sogenannten "Naturbrut" kommen sollte, sind es mit hoher Wahrscheinlichkeit männliche Tiere, da die geringe Bruttemperatur Einfluss auf das Geschlecht nimmt.
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